Wann ist ein IT-Projekt erfolgreich? Anhand der folgenden, eigentlich selbstverständlichen, aber in der Praxis doch häufig nicht immer ganz klaren Kriterien kann man diese Frage beantworten:

  • Sichtbares Ergebnis
  • Rechtzeitige Fertigstellung
  • Nutzbringende Funktionalität
  • Optimale Qualität
  • Akzeptable Kosten

Sichtbares Ergebnis

Natürlich hat ein IT-Projekt das Ziel, ein IT-System zu erstellen oder zu erweitern, um damit einem Anwenderkreis einen sichtbaren Nutzen zu bringen. Das kann eine funktionale Erweiterung, eine bessere Bedienbarkeit (schnellere Antwortzeiten, intuitivere Benutzerführung, robustere Fehlerbehandlung), aber auch eine schnellere Bereitstellung weiterer, neuer Funktionalitäten (Erweiterbarkeit, Wartbarkeit) sein.

Ein IT-Projekt kann aber auch die Nichtmachbarkeit des Vorhabens als Ergebnis haben. Dies muss natürlich gut begründet und von den Entscheidern mitgetragen werden. Solch ein Ergebnis ist natürlich nicht im Voraus erwünscht (sonst würde man das Projekt nicht beginnen), jedoch in begründeten Fällen notwendig – und dann besser, als ein bereits aussichtsloses Projekt fortzuführen.

Rechtzeitige Fertigstellung

Natürlich hat ein Projekt bereits zu Anfang einen Fertigstellungstermin. Dieser sollte jedoch als Zieltermin behandelt werden, auf den die aktuelle Planung ausgerichtet ist. Er sollte aber, in einem gewissen Rahmen, nach agiler Methodik änderbar sein, z.B. wenn sich die Rahmenbedingungen ändern. So wäre es nicht sinnvoll, einen Termin unter Vernachlässigung der Qualität unbedingt zu halten, obwohl das System zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht (produktiv) genutzt werden kann.

Nutzbringende Funktionalität

Nicht jede „gewünschte“ Funktionalität ist auch nützlich, zumindest nicht im Rahmen des Kosten/Nutzen-Verhältnisses. Deshalb sollte die Priorisierung von Anforderungen anhand des Nutzens erfolgen. Diese Priorisierung kann sich im Laufe des Projektes auch ändern, was von der agilen Methodik ausdrücklich unterstützt wird.

Optimale Qualität

„Optimal“ ist hier keine absolute Eigenschaft, sondern eine relative: sie bezieht sich immer auf das Kosten/Nutzen-Verhältnis. Eine absolut optimale Qualität ist mit akzeptablen Aufwänden nie zu erreichen. Deshalb sind die für die konkrete Situation notwendigen Qualitätseigenschaften festzulegen und mit den Kosten für ihre Umsetzung abzugleichen.

Akzeptable Kosten

Alle Aufwände und sonstige Kosten sind mit dem Nutzen und der Qualität des Projektergebnisses in Verhältnis zu setzen. Die Kosten sind dann akzeptabel, wenn der Nutzen und die Qualität „ihren Preis wert sind“. Aus diesem Grund sind niedrige Kosten nicht automatisch akzeptable Kosten.